Social Media und mentale Gesundheit
Social Media ist ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden – sowohl im Privaten als auch im Berufsleben. Es informiert, verbindet, unterhält und inspiriert. Doch die Schattenseite der sozialen Netzwerke wird schon seit Jahren immer deutlicher sichtbar: Der Einfluss auf unsere mentale Gesundheit.
Was einst als Idee für Austausch und Kreativität begann, verwandelte sich zum Auslöser von Stress, Vergleichsdruck und Erschöpfung – sowohl bei Nutzer:innen als auch bei Content Creator:innen und Social Media Manager:innen.
Wie Social Media bereichern kann
Trotz aller Kritik hat Social Media auch das Potenzial, mentale Gesundheit zu stärken – wenn es bewusst eingesetzt wird:
- Community & Zugehörigkeit
Menschen mit ähnlichen Erfahrungen finden sich – z. B. in Gruppen zu psychischer Gesundheit, Elternschaft oder chronischen Erkrankungen. - Aufklärung & Enttabuisierung
Immer mehr Expert:innen und Betroffene teilen Wissen über einst tabuisierte Themen wie Depressionen, Angststörungen oder Burnout – offen, ehrlich und zugänglich. - Zugang zu Hilfe
Viele finden über Social Media erstmals den Weg zu Therapieangeboten oder Unterstützungsnetzwerken.
Die negativen Auswirkungen: Wenn der Feed zur Belastung wird
Gleichzeitig zeigen Studien und Erfahrungsberichte klare Risikofaktoren:
- Vergleichsdruck & Selbstzweifel
Der permanente Blick auf scheinbar perfekte Leben, Körper oder Karrieren kann das Selbstwertgefühl stark belasten – besonders, wenn Inhalte stark gefiltert oder inszeniert sind. - Doomscrolling & Informationsüberflutung
Die ständige Flut an (oft negativen) Nachrichten kann zu Überforderung, Angst und emotionaler Erschöpfung führen. - Schlafprobleme & Abhängigkeit
Push-Benachrichtigungen, ständiges Scrollen vor dem Einschlafen und die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), wirken sich negativ auf Schlaf und Konzentration aus. - Cybermobbing & Shitstorms
Hasskommentare, öffentlicher Druck oder Online-Hetze sind ernstzunehmende Belastungen, insbesondere für junge Nutzer:innen und Personen in der Öffentlichkeit.
Was Unternehmen und Agenturen tun können
Auch wenn Social Media heute ein wichtiges Arbeitsfeld ist, bedeutet das nicht, dass man negativen Auswirkungen nicht entgegenwirken kann. Hier einige konkrete Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können:
- Digitale Achtsamkeit fördern – z. B. durch bewusste Social-Media-Pausen
- Realistischere Inhalte posten – echte Einblicke statt nur Hochglanz-Content
- Mitarbeitende schützen – durch klare Guidelines, Krisenpläne und mentale Unterstützung
- Kommunikation entspannen – z. B. mit Planungstools, Automatisierung und realistischen Zielen
Social Media: Die zwei Seiten der Medaille
Social Media ist weder grundsätzlich gut noch schlecht. Es ist ein mächtiges Werkzeug – und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie wir es nutzen.
Ein bewusster, achtsamer Umgang mit sozialen Netzwerken ist keine nette Idee nebenbei, sondern notwendig – für Einzelpersonen ebenso wie für Unternehmen.
Und genau hier liegt auch eine neue Verantwortung: Marken und Agenturen haben heute die Chance, zu einem gesünderen digitalen Miteinander beizutragen.